11. August 2019 Ankunft im Survival-Camp, erstmal ein «Platzerl» suchen für mein Zelt. Danach gings gleich weiter mit einem «Begrüssungsritual», wir begrüssten uns mit Namen und sassen zusammen und bedankten uns, dass wir da sein dürfen. Beim Essen fassen kam die erste Überraschung. Jedes «Mahl» musste sich verdient werden. Wir mussten stets einen passenden Reim zum Essen vorsagen bevor es was gab, Bsp. «Der Reis hat seinen Preis» 😉. Erst wenn man sein selbstgemachtes Geschirr hatte, wurde man davon befreit. Ich fand das eine echt gute Idee. Manchmal stand ich zwar sehr lange vor dem Essen bis mir ein Reim einfiel, es hat jedoch immer irgendwann geklappt. 12. August 2019 Nach der ersten Nacht im Camp war ich schon sehr früh wach und habe mir zur Aufgabe gemacht ab jetzt jeden Morgen das Feuer zu machen. Geweckt wurden wir jeden Tag mit einem Horn, das aussieht wie eine Schneckenmuschel. Wenn man da seitlich hineinbläst, ertönt mit der richtigen Technik ein gut zu hörender, Jagdhorn ähnlicher lauter Ton. Nach dem Frühstück wurde immer ein «Wakeup-Spiel» durchgeführt. Durch Bewegung kommt Schwung an den Tag. Zur heutigen Ausbildung wurde uns gezeigt wie man Schnur aus verschieden Naturmaterialen «Kordeln» kann. Diese Schnur besteht aus Schilf - sie hat eine sehr erstaunliche Festigkeit. Als nächstes bauten wir ein «Biwak». Danach fingen wir noch mit «Töpfern» an. Da sind richtige Kunstwerke entstanden. Ich persönlich fand das Töpfern eine sehr «Meditative» Arbeit, alle waren in sich gekehrt, gesprochen wurde kaum, eine Stille und Ruhe herrschte. Es tat gut sich einfach dem Töpfern zu widmen. Abends sassen dann alle gemütlich am Feuer und musizierten stundenlang. Auch dies war wieder eine spannende Erfahrung, unsere Kursleiter fingen einfach mal an zu trommeln. Mit der Zeit kahmen immer mehr Geräusche dazu, der eine fing an mit Holzscheiten, wiederum ein Anderer mit seiner Feldflasche usw. in den «Beat» einzusteigen. Es klang spirituell, die Trommeln wurde immer mal wieder weitergegeben damit auch jeder mal mitmachen konnte. Für mich war es anfangs einfach nur ein zuhören, ich machte Fotos und Videos. Irgendwann bekam ich das Gefühl auch mal mitspielen zu wollen, traute mich nicht so recht. Dann sagte ich zu mir «Was hält dich davon ab es nicht auch mal zu probieren?». Ich übernahm eine Trommel und machte mit grösster Freude mit. Das war eine gute Entscheidung. 13. August 2019 An diesem Tag lernten wir wie man aus Holz eine Schale bzw. ein Löffel erstellen kann. Das heisst; wie krieg ich eine Vertiefung ins Holz? Diese wird mit heisser Kohle und ständigem anblasen in das Holz gebrannt. 14. August 2019 An diesem Tag ging es unter anderem um Wahrnehmung. Sich durch den Wald mit verbundenen Augen, Barfuss und nur mit einer Leitschnur zu bewegen. 15. August 2019 Schwitzhüttenbau mit entsprechendem Ritual der Urvölker war heute das Thema. Feuervorbereitung um die Steine zu erhitzen. 16. August 2019 Kräuterkunde mit Verarbeitung durfte nicht fehlen. Am letzten Abend gab es dann ein leckeres Festmahl. «A Grillhändl und a toller Fisch» 😊. Wie man auf den folgenden Bildern erkennen kann, wurden die Fische mittels Fichtenwurzelschnur befestigt. Die «Grillhändl» wurden mit einem langen Holzstock aufgespiesst und mit kleinen Hölzern festgemacht. Sie wurden dann mit einer selbst gemachten Marinade durch Hilfe von grünen Fichtenzweigen bestrichen. Am Ende des Stockes wurde ein Griff angefertigt um sie ständig in Drehbewegung zu halten. Das Ganze wird durch eine einfache Holzkonstruktion gehalten. «Jo denn, Mahlzeit!!» und «Jo bist du teppet wohr des fahn» 😊. Dies war der letzte Abend bevor es am nächsten Tag wieder in die Zivilisation und nach Hause ging. Abschlusswort Vieles konnte ich in diesem Grundkurs lernen unter anderem gab es noch verschiedene Orientierungsmethoden. Wasseraufbereitung wie und wo bekomm ich trinkbares Wasser oder bereite es auf. Theoretischer Fallenbau, primitive und wirkungsvolle Jagdmethoden wie tarnen, wie verhalten ich mich auf der Jagd sowie lautloses Bewegen im Wald. Hierbei soll auch erwähnt sein, dass natürlich keinerlei Tiere gejagt wurden. Im Mittelpunkt stand für mich jedoch die persönliche Entwicklung. Wachsamkeit, Dankbarkeit, bewussteres Leben und Sinnesschärfung. Mir wurde bewusst wie wichtig die Natur um uns herum ist, sie gibt uns alles ohne Widerspruch. Es wurde mir klar, dass es ohne die Natur kein Leben geben kann. Wir sind Teil davon. Die Natur ist nicht einfach nur Mittel zum Zweck oder ein belangloser Gegenstand, sie bietet uns Schutz, Nahrung, die Luft zum Atmen, Lebensraum, heilt und reinigt uns. Die Natur und deren Geschöpfe können ohne uns (über)leben – wir hingegen können nicht (über)leben ohne sie!!!! Bitte macht euch dies Bewusst - tragt Sorge zu diesem wertvollen Geschenk!!!! Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich von Herzen bei den Leitern Oliver, Angelo und Nikias bedanken. danke, dass ihr euer Wissen mit uns geteilt und für unser Wohl gesorgt habt. Eure Menschlichkeit und Naturverbundenheit hat grossen Eindruck hinterlassen. Danke auch an alle Teilnehmer, Ann-Katrin, Christine mit Partner, Hannes, Kathrin, Lisa, Manuela, Micha, Michi, Monika, Niclas, Gerhard und Mike. Ihr habt mir ein starkes Gefühl des Zusammenhalts gegeben wie ich es noch nie in einer Gruppe erlebt habe. Danke an Franz und Familie, dass wir so einen wundervollen Platz nutzen durften. Danke an meine Freundin Julia, meine Eltern, meine Schwester mit Partner, dass ihr mich unterstützt wie ihr nur könnt. Ich würde mich sehr über ein Kommentar von dir freuen, danke!
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AutorManuel Haltner Archiv
Oktober 2020
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